Antonio Rüdigers Ausraster gegen Barcelona ist in Deutschland ein großes Thema: Fans fordern harte Konsequenzen
Das sah nicht gut aus.
Antonio Rüdiger macht in ganz Deutschland Schlagzeilen, obwohl er für Real Madrid in Spanien spielt - und das nicht aus Gründen, die ihm gefallen würden.
Nach der bitteren Niederlage von Real gegen Barcelona im Finale der Copa del Rey hat der wütende Ausbruch des deutschen Nationalspielers gegenüber dem Schiedsrichter eine heftige Debatte in seiner Heimat ausgelöst, in der Fans und Experten ernsthafte Konsequenzen fordern.
78 % der Fans wollen Rüdiger nie wieder im Trikot der DFB sehen.
In einem dramatischen Finale in Sevilla sicherte sich Barcelona dank eines späten Treffers von Jules Koundé nach Verlängerung einen 3:2-Sieg. Doch nach dem Schlusspfiff brach das Chaos aus. Rüdiger sah zusammen mit seinen Teamkollegen Lucas Vázquez und Jude Bellingham die rote Karte, als die Gemüter kochten.
Vor allem Rüdiger verlor die Kontrolle – er soll einen Eisbeutel auf Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea geworfen und ihn beleidigt haben, sodass er von Real Madrid-Mitarbeitern zurückgehalten werden musste.
Jetzt droht Rüdiger eine Sperre von vier bis zwölf Spielen, die über den spanischen Pokal hinaus bis in die La Liga reichen könnte. Für einen Spieler, der 79 Länderspiele für Deutschland bestritten hat, könnte der Zeitpunkt nicht schlechter sein, da entscheidende La Liga-Spiele anstehen.
Der Vorfall hat sowohl in Deutschland als auch in Spanien für heftige Diskussionen gesorgt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat zwar eine scharfe Rüge ausgesprochen, aber keine weiteren Sanktionen angekündigt.
Rudi Völler, Sportdirektor der deutschen Nationalmannschaft, sagte, Rüdiger habe sich persönlich entschuldigt, betonte aber, dass sein Verhalten "inakzeptabel" sei - auch wenn er Rüdigers leidenschaftlichen Spielstil anerkenne.
Die öffentliche Reaktion war jedoch alles andere als versöhnlich. In einer Umfrage der BILD mit über 18.600 Teilnehmern sind 78 % der Befragten der Meinung, dass Rüdiger nie wieder für die Nationalmannschaft spielen sollte.
In den sozialen Medien gab es einen Sturm der Entrüstung, und einige bezeichneten die Entscheidung des DFB, ihn nur mit einer Verwarnung zu belegen, als "Skandal".
TV-Experte Dietmar Hamann und Ex-FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer forderten beide eine Sperre für Rüdiger für die Nationalmannschaft. Kinhöfer bezeichnete sein Verhalten als "Schande" und stellte in Frage, ob jemand mit einem solchen Verhalten Deutschland vertreten dürfe.
Lothar Matthäus, Deutschlands Rekordnationalspieler, schaltete sich ein und meinte, Rüdiger könne von Glück reden, wenn er mit einer einmonatigen Sperre durch die spanischen Behörden davonkomme. "Wenn er mit vier Wochen Sperre weg kommt, ist er gut bedient. Ich denke da eher an eine zweistellige Wochenzahl", sagte Matthäus und wies darauf hin, dass Rüdiger nach einem früheren Vorfall im April, als er eine kontroverse Geste gegenüber Fans von Atlético Madrid gemacht hatte, bereits auf Bewährung war.
Quelle: X