Borussia Dortmund stopft mit 100-Millionen-Einnahmen alte Finanzlöcher - doch für neue Spieler bleibt kaum Spielraum
Der BVB zahlt für die Fehler der vergangenen Jahre weiter drauf
Die Euphorie nach dem souveränen 3:0 gegen Holstein Kiel und der sicheren Qualifikation für die Champions League war kaum verklungen, da wurden beim BVB bereits die nächsten Fragen laut – vor allem zur Transferpolitik. Dank rund 100 Millionen Euro durch Champions League, Klub-WM und TV-Gelder scheint der finanzielle Druck gelöst. Doch der Schein trügt.
BVB muss alte Fehler teuer bezahlen: Einnahmen kompensieren nur Defizite – für Transfers bleibt kaum Luft
Sportdirektor Sebastian Kehl erklärte nüchtern: "Wir haben mit der Champions League geplant." Bedeutet: Die erwarteten Millionen fließen nicht in Neuverpflichtungen, sondern dienen der Refinanzierung alter Ausgaben. Vor allem die hohen Gehälter belasten das Budget. Spieler wie Niklas Süle oder Sébastien Haller kosten Dortmund jährlich zweistellige Millionenbeträge. Selbst durchschnittliche Kaderspieler verdienen bis zu 10 Millionen Euro.
Verkaufserlöse helfen kaum weiter: Die Marktwerte vieler Spieler stagnieren oder sinken sogar. Zudem laufen 2026 die Verträge von neun Profis aus – darunter Brandt, Özcan, Reyna, Moukoko, Haller. Nur wenige davon sind realistisch zu verkaufen. Stattdessen stehen weitere Ablösen an: Allein Ian Maatsen kostet rund 25 Millionen Euro – ein Transfer, der bereits fest eingeplant wurde. Dazu kommt: Dortmund wird seine Kaderstruktur erneut überdenken müssen. Ein großer Umbruch ist wahrscheinlich.
Die einzige Hoffnung auf kurzfristigen finanziellen Spielraum bleibt der Klub-WM-Auftritt im Sommer. Ein Einzug ins Viertelfinale könnte zusätzliches Geld bringen. Doch selbst das wird kaum reichen, um den Kader wie gewünscht zu verstärken. Der BVB muss sparen, um handlungsfähig zu bleiben. Ob das mit dem aktuellen Kader gelingt, bleibt offen.