So rettete FC Bayern Borussia Mönchengladbach im Jahr 1992 vor der Insolvenz
In der Bundesliga-Saison 2019/20 belegte Borussia Mönchengladbach den 4. Tabellenplatz und qualifizierte sich für die Champions League. Doch nicht immer lief es für die "Fohlen" so gut: 1992 war der Klub von Insolvenz bedroht, doch FC Bayern und Uli Hoeneß haben die mögliche finanzielle Katastrophe verhindert.
1992 hat Borussia Mönchengladbach das Pokal-Finale gegen Hannover, das damals in der 2. Bundesliga spielte, verloren. Aber die Fohlen hatten damals nicht nur sportliche, sondern auch finanzielle Probleme. Der ehemalige Vize-Präsident des Vereins Hans-Peter Moll erzählte darüber im Interview mit der Rheinischen Post wie folgt: "Eine Krisensitzung folgte der anderen. Die UEFA hatte uns ein Verfahren angedroht, weil der Verein die zweite Ablöserate für die Spieler Dahlin und Nielsen nicht zahlen konnte. Es ging um 700.000 Mark, etwa 350.000 Euro. Es gab Überlegungen, schnellstmöglich einen Insolvenzantrag für Borussia zu stellen. Damit wollte ich mich aber nicht abfinden."
Der Schwede Martin Dahlin kam damals bereits von Malmö nach Gladbach, erzielte aber nur ein Tor in seiner ersten Saison in Deutschland. Der dänische Mittelfeldspieler Peter Nielsen bereitete sich für einen Wechsel zu den "Fohlen" vor. Da der Verein aber vor dem finanziellen Kollaps stand, beschäftigten sich die Vereinsbosse mit den möglichen Lösungen.
Und dann kam Moll auf eine Idee - es wurde ihm klar, dass er bei einer Zusammenarbeit mit dem FC Bayern und damaligen FCB-Manager Uli Hoeneß schnell das nötige Geld sammeln würde. Eine zentrale Rolle spielte dabei ein Profi, der bei beiden Klubs aktiv war.
"Aus dem Transfer von Stefan Effenberg 1992 vom FC Bayern München zum AC Florenz stand uns noch etwas zu. Das war vertraglich vereinbart worden, als Borussia Effenberg zwei Jahre zuvor an den FC Bayern verkauft hatte. Allerdings war das Geld erst später fällig. Doch dann wäre es für uns zu spät gewesen."
Deshalb rief Vize-Präsident der Gladbacher seinen Geschäftspartner Paul Breitner an und bat ihn, Uli Hoeneß mitzuteilen, dass die "Fohlen" das Geld früher als geplant brauchen. Am nächsten Tag flog Moll nach München und bekam von Uli Hoeneß 900.000 Mark. So wurde die Insolvenz verhindert.
Nachdem Borussia finanziell gerettet worden war, stellte es sich heraus, dass sowohl Dahlin als auch Nielsen sehr gute Spieler sind. Dahlin erzielte 60 Tore in 125 Bundesliga-Spielen für die "Fohlen", während Nielsen insgesamt 212 Pflichtspiele für den Klub absolvierte (12 Tore, 20 Vorlagen).
Moll trat jedoch nach dem Ende der Saison 1991/92 gemeinsam mit vielen anderen Vereinsbossen zurück und sah den Aufschwung des Klubs nur als Zuschauer. Unter der Leitung des Trainers Bernd Krauss spielten die "Fohlen" attraktiven Fußball und holten sich in der Saison 1994/95 den DFB-Pokal. Allerdings weiß man nicht, ob dieser Pokal-Erfolg ohne Hilfe des FC Bayern überhaupt möglich gewesen wäre...
Borussia Mönchengladbach ist nicht der einzige Klub, dem die Roten geholfen haben. Zu solchen Klubs gehören unter anderem Borussia Dortmund, St. Pauli, Kaiserslautern, Alemannia Aachen oder Dynamo Dresden - und diese Liste ist nicht vollständig.
Kommentare
Tolle Aktion-eine von vielen in denen der FCB für andere Einstand. 👍