Ticket-Streit in der 2. Bundesliga: Hamburger SV erschwert Karlsruher Fans den Stadionbesuch
Soll das Gästekontingent etwa absichtlich eingeschränkt werden?
Der Karlsruher SC hat wie üblich den Vorverkauf für das Auswärtsspiel beim Hamburger SV am 4. April gestartet. Zunächst konnten ausschließlich Mitglieder sowie Dauerkartenbesitzer des KSC Karten erwerben, teilte der Fandachverband Supporters Karlsruhe 1986 in einer Mitteilung mit.
Bis zum Sonntagabend waren bereits rund zwei Drittel des gesamten Gästekartenkontingents verkauft. Der freie Verkauf sollte planmäßig am Montag, dem 7. April, beginnen.
Doch nur einen Tag später verlangte der HSV einen sofortigen Stopp des Verkaufs. Hintergrund ist eine Klausel in den Ticket-AGB des Hamburger SV, die besagt, dass der Verkauf der Gästetickets spätestens sechs Wochen vor dem Spiel enden muss – ab diesem Zeitpunkt obliegt dem HSV die Entscheidung über die weitere Verteilung.
Fans des Karlsruher SC kritisieren den Hamburger SV wegen Stolpersteinen im Zusammenhang mit dem Ticketverkauf
Laut den Supporters führte dies zu Unstimmigkeiten, da der KSC die verbliebenen Tickets intern weitergeben wollte, was jedoch vom HSV untersagt wurde. Stattdessen bestand der HSV darauf, dass entweder alle restlichen Karten abgenommen oder komplett zurückgegeben werden.
Der KSC sah sich somit gezwungen, zwischen 800 und 1000 Karten zu übernehmen, ohne sie an andere Fans außerhalb des Mitgliederkreises weiterverkaufen zu dürfen – ein erhebliches finanzielles Risiko.
Nach den Richtlinien des DFB steht dem Gastverein ein Kontingent von zehn Prozent der Stadionkapazität zu. Dass der Gastverein dieses Kontingent jedoch nicht bis kurz vor Spielbeginn selbständig vertreiben darf, halten die Supporters Karlsruhe 1986 e.V. und die Gruppe ULTRA1894 für problematisch. Diese Praxis widerspreche dem eigentlichen Sinn der Zehn-Prozent-Regelung.
In ihrer Erklärung kritisieren sie das Verhalten des HSV deutlich und fordern faire, fanfreundliche Regelungen im Umgang mit Gästekarten – ohne juristische Tricks und Ausnahmeklauseln.
Die Kontroverse um die Anwendung der HSV-AGB und die Einhaltung der DFB-Vorgaben ist damit noch nicht beendet. Offizielle Stellungnahmen der beteiligten Klubs oder der DFB-Gremien stehen bislang noch aus, so die Supporters in ihrer Pressemitteilung am Sonntag.
Quelle: bnn.de