Rummenigge spricht sich gegen Boykott der Klub-WM-Reform aus, kritisiert jedoch Infantino
- Karl-Heinz Rummenigge vom Fußball-Bundesligisten FC Bayern München hat sich überraschend positiv über die umstrittene Reform der Klub-WM geäußert.
- Rummenigge kritisiert Infantino für eine aus seiner Sicht schlechte Kommunikationspolitik mit der ECA.
- Der Bayern-Boss spricht sich bei der Einnahmeverteilung des neuen Wettbewerbs für das Solidaritätsprinzip aus, will die Gelder allerdings unter den Ligen verteilen.
Nur einen Tag nach der Entscheidung des FIFA-Councils zur Reform der Klub-WM bröckelt der Widerstand der großen europäischen Vereine gegen den runderneuerten Wettbewerb. Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge forderte Gespräche des Fußball-Weltverbandes mit Vertretern der Vereine, Ligen und Profis, um eine Einigung zu erzielen.
"Die bisherige Klub-WM jedes Jahr im Dezember ist ein Nonsens-Wettbewerb. Ich verstehe die FIFA, dass dieser Wettbewerb jetzt reformiert werden soll", sagte Rummenigge der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Zuvor hatte die französische Zeitung L'Équipe berichtet, dass auch Real Madrid sich für eine Teilnahme ausgesprochen habe und dem Wettbewerb "mit Vorfreude" entgegensehe.
Am Freitag hatte das Council des Weltverbandes FIFA die Reform der Klub-WM ab 2021 abgesegnet. Die UEFA-Vertreter stimmten mit Unterstützung der ECA dagegen.
Rummenigge kritisierte FIFA-Chef Gianni Infantino für eine schlechte Kommunikationspolitik mit der ECA, deren Ehrenvorsitzender er ist. "Das führt dann schon mal zu einer Abwehrhaltung in der Öffentlichkeit. Ich bedaure das, und es gefällt mir nicht, dass zwischen FIFA, UEFA und der ECA in dieser Sache kein positiver Diskussionsfaden besteht. Das gilt es zu korrigieren", forderte Rummenigge.
Der Bayer-Boss sprach sich bei der Einnahmeverteilung des neuen Wettbewerbs für das Solidaritätsprinzip aus, will die Gelder allerdings unter den Ligen verteilen. "Solidaritätszahlungen sind unabdingbar und wichtig. Ich habe aber gehört, dass diese vorgesehenen Zuwendungen an die Nationalverbände gehen sollen. Das halte ich nicht für gegeben. Die Solidaritätszahlungen müssen an die Ligen und deren Vereine ausgeschüttet werden, das liegt doch auf der Hand. Schließlich ist es ein Wettbewerb, der von Vereinen gespielt wird", sagte der 63-Jährige.
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