Matthäus vermisst das Fingerspitzengefühl in Kovacs Umgang mit Müller

Beim 2:2 gegen den FC Augsburg stand Thomas Müller zum 6. Mal in Folge nicht in Bayern-Startelf. "Der Umgang mit Thomas Müller lässt vielleicht ein bisschen Fingerspitzengefühl vermissen", schreibt Ex-Bayern-Profi Lothar Matthäus in seiner Kolumne auf Sky.

Der 58-Jährige erinnert an die unglückliche "Not am Mann"-Aussage, für die sich Kovac bei Müller entschuldigen musste: "Kovac weiß selbst, dass seine Aussage vor zwei Wochen unglücklich war. Ich hätte es am Wochenende anders gemacht und Müller nach fünf Spielen auf der Bank und der Länderspielpause in Augsburg aufgestellt. Das hätte jeder verstanden."

Allerdings kann Matthäus die Entscheidung des Trainers, Philippe Coutinho erneut von Beginn an spielen zu lassen, verstehen: "Ich kann aber auch Kovacs Entscheidung nachvollziehen. Er wollte gegen einen abwartenden und defensiv denkenden Gegner den Zauberer Coutinho und nicht den Arbeiter Müller. Er wollte den Spieler, der mit einem Pass eine ganze Abwehr auseinandernimmt."

Der Fußballexperte weist darauf hin, dass Müllers schwierige Situation zu erwarten war: "Ich kann mir nach so kurzer Zeit noch keine abschließende Beurteilung über Philippe Coutinho erlauben. Aber der Verein hat diese brasilianische Nummer 10 verpflichtet und damit war von Anfang an klar, dass Müller der große Leidtragende sein wird. Und so ist es bisher auch gekommen."

Matthäus weiter: "Dass das dann ein Thema wird, musste man einkalkulieren. Denn es ist und bleibt der Parade-Bayer und nicht irgendwer. Trotzdem muss auch er akzeptieren, wenn er ein sechstes Mal auf der Bank sitzt. Bayern München hat viele neue Spieler gekauft und damit Kovac keine Diskussionen am Hals hat, müsste er 16 Mann aufstellen."