Was man von Jude Bellingham bei Borussia Dortmund erwarten kann: 4 Optionen für den Youngster

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Was man von Jude Bellingham bei Borussia Dortmund erwarten kann: 4 Optionen für den Youngster

Jeder, der den englischen Mittelfeldspieler in der vergangenen Saison bei Birmingham City spielen sah, hätte eine gewisse Gelassenheit und Reife in seinem Spiel bemerkt, die für sein Alter nicht typisch sind. Bellingham gehört zu U-23-Talenten, wie Jadon Sancho, Erling Haaland, Mateu Morey, Reinier, Giovanni Reyna und Jadon Sancho.

Neben seinem Potenzial bietet der teuerste 17-Jährige der Fußballgeschichte vor allem seine Vielseitigkeit. Er beeindruckte in der vergangenen Saison sowohl auf der Position des zentralen Mittelfeldspielers als auch auf beiden Flügeln.

Im Interview mit der offiziellen Homepage von Borussia Dortmund sagte Bellingham kürzlich: "Eines der Dinge, auf die ich stolz bin, ist, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann. Entweder im zentralen defensiven Mittelfeld oder im zentralen Mittelfeld oder im zentralen offensiven Mittelfeld. Irgendwo im zentralen Mittelfeld."

Mit einem unerbittlichen Arbeitstempo und einer ausgezeichneten Technik hat Bellingham in der Liga auf verschiedenen Positionen Erfolg gehabt, aber hat er das Zeug dazu, Spieler wie Emre Can, Mahmoud Dahoud, Thomas Delaney und Julian Brandt im Kampf um einen Startplatz zu schlagen?

Falls alle fit und verfügbar sind, würde Favre seine Mannschaft höchstwahrscheinlich in einer 3-4-3- oder 4-2-3-1-Form aufstellen - ohne Bellingham. Aber in beiden Aufstellungen gibt es eine ideale Ausgangsposition für Bellingham: als zentraler Mittelfeldspieler.

Favre wird seinen Kader rotieren müssen, um mit dem Spielkalender der nächsten Saison irgendwie umzugehen, bei dem Bellingham Brandt in der 3-4-3-Formation oder Emre Can in der 4-2-3-1-Formation ersetzen könnte.

Schon unter Favre beeindruckt der Nachwuchs: Bei seinem Debüt gegen die österreichische Mannschaft SCR Altach spielte Bellingham bei jedem der ersten vier Tore der Dortmunder eine Schlüsselrolle, bevor er in der Pause ausgewechselt wurde. Im zweiten Freundschaftsspiel gegen Austria Wien verbrachte er weitere 45 Minuten auf dem Platz, in denen er den 9. Treffer für Dortmund erzielte und ein Tor für Taylan Duman vorbereitete.

Es bleibt abzuwarten, ob er in dieser Form bleibt und sich einen Stammplatz sichern könnte, aber es sieht eher danach aus, dass Favre seine 3-4-3-Formation weiter benutzen wird. Bellingham könnte auch hier eine wichtige Rolle für den Schweizer spielen

Als Box-to-Box-Mittelfeldspieler in einem 3-4-3-System

Bellinghams beste Chancen auf einen Start im 3-4-3-System sind auf der 6/8-Position neben einem erfahrenen Profi wie Axel Witsel oder Emre Can. Bellingham könnte Brandt auf die Bank setzen, der seit seinem Wechsel von Bayer Leverkusen im vergangenen Sommer für seine mangelnde Defensivleistung kritisiert wird.

Der Engländer ist ein echter Kämpfer auf dem Platz, und selbst in seinen ersten beiden Freundschaftsspielen hatte er keine Angst vor Zweikämpfen - mit einer beeindruckenden Erfolgsquote. Bellingham hat das Potenzial, Witsels Laufmangel auszugleichen, der mit 31 Jahren nicht mehr die gleiche Angriffsdynamik und Kreativität wie früher mitbringen kann.

Während der belgische Mittelfeldspieler in der Aufbauphase noch die Hauptverantwortung tragen würde, könnte Bellingham helfen, den Ball nach vorne zu bringen, falls der Gegner versucht, Witsel zu decken. Da Brandt als eine falsche 10 agiert, hätte Bellingham ständig eine Passoption zwischen den Linien.

Brandt ist zwar weder für die Position des rechten Mittelfeldmanns noch für die Position einer falschen 10 am besten geeignet, aber er verfügt über die Vielseitigkeit, um sich an verschiedene Positionen anzupassen. Da Marco Reus nach einer Adduktoren-Verletzung im Februar noch immer weit entfernt von seiner Top-Form ist, könnt Favre mit Bellingham im Mittelfeld und Brandt im Angriff spielen.

Bellinghams bestgeeignete Rolle: RZM in einem 4-3-3-System

Während Bellingham das Potenzial hat, in der 3-4-3-Formation von Favre ein Stammspieler zu werden, scheint er am besten in die 4-3-3-Formation zu passen. Er könnte als rechter Flügelspieler agieren, ähnlich dem Kevin de Bruyne bei Manchester City.

Mit Sancho auf der rechten Seite hat Bellingham das perfekte Gegenstück für diese Rolle, da Jadon und seine Geschwindigkeit frei Räume für Jude schaffen könnten.

Bellinghams Chancen hängen auch davon ab, welche Rolle Favre für Can vorbereitet. Favre könnte Can mit Witsel zusammen mit einem IV-Trio aus Manuel Akanji, Mats Hummels, Łukasz Piszczek und Dan-Axel Zagadou einsetzen, aber er könnte den deutschen Nationalspieler genauso gut auf der IV-Position spielen lassen.

Mit Can auf der defensiven Mittelfeldposition könnte sich Can zwischen die Innenverteidiger fallen lassen, damit die Außenverteidiger höher agieren können und Dortmund wiederum fließend zwischen einem 4-3-3- und 3-4-3-System wechseln kann.

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass Favre mit Can und Hummels als mit einem Innenverteidiger-Duo rechnet.

Duo mit Marco Reus in der 4-2-3-1-Formation

Marco Reus ist nach seiner schweren Verletzung wieder zurückgekehrt und Lucien Favre muss einen Platz in der Startelf für seinen Kapitän finden.

Reus war in seinen besten Jahren ein vielseitiger Spieler, aber die Verletzungen haben ihn kaum stärker gemacht, und mit 31 Jahren ist es schwer zu erkennen, wo er hineinpasst. Er passt nicht als Flügelspieler in ein 4-3-3- oder 3-4-3-System, aber er könnte sicherlich als 2. Spitze agieren.

In diesem Szenario würde Bellingham wieder als Box-to-Box-Mittelfeldspieler spielen, allerdings mit mehr defensiven Aufgaben, um die Präsenz von Reus in der Aufstellung auszugleichen.

4-4-2 mit Bellingham auf dem Flügel

Ein großes Problem in der möglichen 4-2-3-1-Formation wäre, dass Brandt als ein invertierter Flügelspieler agieren müsste: eine Rolle, die während seiner Zeit im Signal Iduna Park nicht das Beste aus seinem Können herausgeholt hat.

Stattdessen könnte Favre seine Formation verbessern und auf ein 4-4-2 umstellen, in dem Brandt an der Seite von Can im Mittelfeld starten würde. Bellingham würde in dieser Formation als linker Flügelspieler agieren.

Bellingham könnte sich entweder nach innen verschieben (wenn Brandt oder Can fällen), was es dem angriffslustigen Raphaël Guerreiro freie Räume schaffen würde.

Dies wäre nicht unbedingt ein traditionelles 4-4-2-System wie das von Diego Simeones Atlético Madrid oder José Bordalás' Getafe, sondern ein System, das ein 4-3-3 widerspiegelt. Dortmund könnte die linke Flanke überlasten und Reus erlauben, zwischen den Linien zu agieren, während Sancho mehr Raum hätte, um 1-zu-1-Situationen auszunutzen und seine Gegner zu schlagen.

Fazit

In einem Interview mit dem Kicker im Januar bestätigte Favre, dass seine bevorzugte Formation trotz der kürzlich verwendeten 3-4-3 eine 4-3-3 ist. Der Schweizer Trainer wird in der kommenden Saison zwischen einem 3-4-3-, einem 4-2-3-1-, einem 4-3-3- und möglicherweise sogar einem 4-4-2-System wählen.

Bellingham bekam über 3.000 Minuten bei Birmingham City, was beim BVB unmöglich zu sein scheint. Aber seine Chance wird er sowieso bekommen.

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