Mateu Morey: BVB-Geburtstagskind, das Achraf Hakimi bei Dortmund endlich ersetzen könnte

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Mateu Morey: BVB-Geburtstagskind, das Achraf Hakimi bei Dortmund endlich ersetzen könnte

Dortmund-Rechtsverteidiger Mateu Morey feiert am heutigen Dienstag seinen 22. Geburtstag - und Tribuna.com erinnert sich daran, was für ein großes Talent er ist und warum er zum Spieler werden könnte, der Achraf Hakimi in der Zukunft ersetzen könnte, wenn er nach seiner Verletzung noch stärker zurückkehrt.

Nach dem Ende der zweijährigen Leihe von Achraf Hakimi hat Borussia Dortmund sich schnell darum gekümmert, einen Nachfolger zu verpflichten - dieser sollte Thomas Meunier werden, der ablösefrei von Paris Saint-Germain kam.

Der belgische Rechtsverteidiger ist jedoch bereits 30 Jahre alt und beeindruckt ehrlich gesagt sehr selten. Überdies führt seine offensive Schwäche ständig zu Spekulationen, ob er wirklich der Spieler ist, den Dortmund auf dieser Position braucht. Vielleicht ist die langfristige Antwort auf Hakimi nicht Meunier, sondern Dortmunds 22-jähriger Rechtsverteidiger Mateu Morey.

Karriereanfang in Spanien

Morey wurde in Petra auf Mallorca geboren und spielte für verschiedene lokale Mannschaften. Er entwickelte sich als Mittelfeldspieler in Mallorcas Akademie, ehe er 2015 zur berühmten La Masia-Akademie von Barcelona wechselte. Während seiner Zeit bei Mallorca verbesserte Morey seine Spielintelligenz, seine Übersicht, die Fähigkeit, aus dem Pressing herauszukommen, sowie das Dribbling mit beiden Füßen.

Bei der La Masia entwickelte sich der Mallorquiner zu einem modernen Außenverteidiger. Aufgrund seines guten Athletismus, seines Spielverständnisses und seiner Playmaker-Fähigkeiten beschlossen seine Trainer, seine Position zu ändern.

Ähnlich wie bei Pep Guardiolas Manchester City wird den Außenverteidigern bei der La Masia das Spiel als inverse Außenverteidiger beigebracht. In der ersten Phase des Ballbesitzes positioniert sich Morey breit, um rechts unten anspielbar zu sein. Sobald der Ball nach vorne befördert wurde, bewegt sich Morey ins Zentrum und positioniert sich fast wie ein "falscher Sechser".

Während Morey sich mehr auf den Ballbesitz fokussierte, war sein Teamkollege auf der anderen Außenbahn Juan Miranda für Hinterläufe und Flanken zuständig. Zusammen bildeten Miranda und Morey ein äußerst starkes Außenverteidiger-Duo für Verein und Land und gewannen 2017 die U17-EM mit Spanien und die UEFA Youth League 2018 mit Barcelona.

Bei der U17-EM 2017 in Kroatien wurde klar, dass Morey einer der vielversprechendsten spanischen Youngsters ist. Er erzielte drei Tore und gab eine Vorlage beim Turnier. Im Finale kassierte Spanien früh ein Gegentor, nachdem Callum Hudson-Odoi England in Führung gebracht hatte.

In der 37. Minute sprintete Morey jedoch vom Mittelfeld aus bis in die Mitte des Strafraums, nutzte den Raum, den sein Barcelona-Kollege Abel Ruiz schuf, indem er das Chelsea-Duo Marc Guehi und Jonathan Panzo hinter sich zog, und erzielte den Ausgleich.

In der Verteidigung behauptete sich Morey gegen den zukünftigen Teamkollegen Jadon Sancho. Spanien gewann das Finale mit 4:1 n. E. (2:2 in der regulären Spielzeit).

Seine Leistung war so beeindruckend, dass Bayern München nur wenige Wochen nach Turnierende ein 3-Mio-Angebot für ihn machte. Sein Wechsel zu Bayern schien perfekt zu sein, doch im letzten Moment mischte sich Barcelona ein und schlug ihm einen neuen Vertrag vor, um ihn für eine weitere Saison an den Klub zu binden.

Verletzungspech bremst seine Entwicklung

In der folgenden Saison lief für Morey alles gut, bis er sich am 20. November eine Knöchelverletzung zuzog und für den Rest des Jahres ausfiel. Dies war der Beginn einer langen Verletzungsreihe für Morey.

Nachdem er im Halbfinale gegen Manchester City drei Vorlagen gegeben hatte, startete er im Finale gegen Chelsea in der Defensive und Barcelona gewann das Finale in Nyon mit 3:0. Mit 18 Jahren war Morey kurz vor einer Berufung in die erste Mannschaft, doch am 1. August riss er sich den Meniskus und musste sieben Monate pausieren.

Als er sich von der Verletzung erholte, wurde er sofort aus dem Kader von Barca B gestrichen, da er zuvor er eine Vertragsverlängerung abgelehnt hatte. 11 Tage nach der Rückkehr von seinem Meniskusriss erlitt Morey einen Kniebandriss, weshalb er zwei weitere Monate verpasste. Das hat Borussia Dortmund jedoch nicht davon abgehalten, ihn ablösefrei zu verpflichten und mit einem Vertrag bis 2024 auszustatten.

Nach einem Jahr voller Verletzungen absolvierte Morey eine erfolgreiche Saisonvorbereitung mit Dortmunds Profi-Mannschaft und sollte sogar beim DFL-Supercup gegen Bayern München statt Hakimi von Beginn an spielen, welcher aufgrund des Afrika-Cups später zum Team gestoßen war. Leider verletzte sich Morey aber erneut im letzten Testspiel gegen St. Gallen an der Schulter und musste weitere 54 Tage pausieren.

Lukasz Piszczek war in den ersten Spielen der Saison gesetzt, bis Hakimi schließlich seinen Stammplatz zurückeroberte. Morey kam kaum zum Einsatz und wurde in die U23 geschickt. Er wartete auf seine nächste Chance.

Es gab zahlreiche Gerüchte, dass er im folgenden Sommer ausgeliehen werden würde, aber Morey arbeitete weiter hart im Training und startete schließlich elf Mal für Dortmunds zweite Mannschaft. Doch es wurde schnell klar, dass der Spanier zu gut für die vierte Liga Deutschland ist.

Die Bundesliga war die erste Top-Liga, die nach der Corona-Pause den Spielbetrieb wieder aufnahm. Und für Morey war die neue 5-Wechsel-Regel von großem Vorteil, sodass er am 31. Mai sein Debüt für das A-Team feierte, als er gegen Paderborn in der 87. Minute für Hakimi eingewechselt wurde. Beim hart umkämpften 1:0-Sieg gegen Hertha Berlin eine Woche später durfte er für 24 Minuten ran.

Der dritte Einsatz gelang Morey am 17. Juni, bei der 0:2-Niederlage der Dortmunder gegen Mainz. Hakimi kassierte seine fünfte gelbe Karte in der Saison und war somit gegen RB Leipzig gesperrt. Morey ersetze ihn und feierte somit sein Startelf-Debüt. Er überzeugte mit seiner Leistung, nachdem er Timo Werner in dessen vorletztem Spiel für Leipzig praktisch komplett ausgeschaltet hatte.

Sein zweiter Startelf-Einsatz war weniger erfolgreich, denn der BVB kassierte eine 0:4-Klatsche gegen Hoffenheim.

Stark unter Pressing

Morey ist ein offensiver Außenverteidiger und seine Beweglichkeit und Technik ermöglichen es ihm, sich schnell zu drehen und auf engstem Raum vom Pressing zu befreien.

Er kann den Gegner gut lesen und sich so positionieren, um nicht unter Druck gesetzt zu werden. Falls er jedoch unter Pressing gerät, schafft er es, für seine Mitspieler mit intelligenten Läufen oder schnellen Kombinationen an der Seitenlinie Raum zu schaffen. All dies hat er seiner überragenden Spielübersicht zu verdanken.

Das Markenzeichen des Spaniers ist das Nach-innen-Ziehen. Darin zeigt sich sein Charakter des inversen Außenverteidigers. Egal, ob er auf engstem Raum unter Druck steht oder sich sonst wo auf dem Feld befindet - Morey zieht gerne nach innen und schafft somit Raum für seine Mitspieler.

Im letzten Drittel ist Morey in der Lage, an der Verteidigung vorbeizuziehen und den Ball den Stürmern zuzustellen, die sich hinter den Rücken der Verteidiger freilaufen. Dank seiner Beidfüßigkeit kann er in verschiedenen Richtungen dribbeln und sich Torchancen erspielen.

Mit Hakimis Abgang hat Dortmund viel an Kreativität in der Rechtsverteidigung verloren, aber Morey hat das Zeug, sie wieder aufzufüllen. Er ähnelt Raphael Guerreiro in vielerlei Hinsicht, aber sein Vorteil ist seine Schnelligkeit und seine Beidfüßigkeit.

Leider zog Mateu sich in einem der letzten Spiele der Saison 2020-21 eine schwierige Knieverletzung zu - es handelt sich um einen Kreuzbandriss. Seitdem stand er nicht mehr auf dem Platz, derzeit ist er auf dem Weg zur vollen Genesung. Hoffentlich sehen wir ihn bald wieder auf dem Platz!

Alles Gute zum Geburtstag, Mateu!

VerfasserSenseny SeligerQuelleBreaking The Lines
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