"Irgendwie erinnert mich seine Situation an einen gewissen anderen Spieler, der bis vor 1,5 Jahren hier absoluter Verkaufskandidat war und dessen Qualitäten immer unbestritten waren, er aber weder eine feste Position bei uns hatte noch unangefochtener Stammspieler war. Es handelt sich um Raphael Guerreiro, und gerade auch die alterstechnische Parallele ist deutlich sichtbar.
Rapha kam damals als absolutes Toptalent zu uns und als frisch gekürter Europameister, dort sogar unter den Top-3 der besten jungen Spieler im Turnier gewählt. Dennoch konnte er bei uns die ersten 2 Jahre überhaupt nicht Fuß fassen, weder als LV, noch als ZM oder gar als LM. Dazu wurde er noch durch zahlreiche Verletzungen zurückgeworfen, sodass er es immer noch schwerer hatte, auch wenn die Konkurrenz auf seinen Positionen (vor allem LV) auch keine Bäume ausriss, aber ein hohes Standing im Verein hatte und trotz Kritik immer noch spielen durfte (Schmelzer).
Nachdem Favre kam, brauchte er fast 1,5 weitere Jahre, wo er gerade noch zu einer Vertragsverlängerung überredet werden konnte und viele ihn im Sommer 2019 aufgrund der Problematik mit der Position schon als absoluten Verkaufskandidaten gesehen haben. Dennoch konnte er bleiben und ist heute einer unserer absoluten Topspieler und gehört auch weltweit zum Besten, was es auf seiner Position so gibt.
Auch Julian hat diese Probleme. Keine richtige Position, Konkurrenz die momentan leistungstechnisch keine Bäume ausreißt (Reus, v.A. auf der 10), erste leise Wechselgerüchte und natürlich Kritik an seiner Körpersprache und seinem Zweikampfverhalten (gab's bei Guerreiro auch, nicht viel weniger würde ich behaupten).
Damit will ich sagen, dass manche Spieler eben länger brauchen, um sich zu adaptieren und eben erst im etwas späteren Alter zünden. Der Junge ist immer noch erst 24, hat eben seinen Platz bei uns noch nicht gefunden, aber hat herausragende Fähigkeiten. Abschreiben sollte man ihn wirklich noch lange nicht, gerade da er uns auch in seinem ersten Jahr hier schon einige Male Spiele gerettet bzw. gelenkt hat.
Er braucht eben dauerhaftes Vertrauen auf einer Position, die seinen Fähigkeiten entspricht. Ob er das hier noch bekommt, ist wegen des Saisonverlaufs sicherlich fraglich, aber eben wegen des krassen Parallelbeispiels Guerreiro auch alles andere als ausgeschlossen."
Traut ihr Brandt einen echten Durchbruch beim BVB zu?
