Fan-Kritik einfach ignoriert: BVB-Finanzchef Cramer redet den Rheinmetall-Sponsorendeal weiter schön
Borussia Dortmund hat Ende Mai 2024 bekannt gegeben, dass der Waffenhersteller Rheinmetall der neue Sponsor des Vereins ist.
Viele BVB-Fans sind sauer über diesen Sponsorenvertrag: Sie finden es nicht okay, dass ein Fußballverein mit der Waffenindustrie zusammenarbeitet, und sehen darin einen klaren Verstoß gegen die Werte des Vereins.
Doch der Deal ist schon fast ein Jahr alt, und Carsten Cramer, Finanzchef des BVB, äußert sich jetzt dazu.
"Wussten, dass wir nicht Applaus erwarten können": Dortmund-Geschäftsführer Carsten Cramer wehrt sich gegen Fan-Kritik und verteidigt Rheinmetall-Deal
Es gab in der langen Geschichte von Borussia Dortmund wohl noch nie einen Sponsor, der so harsch von den Fans kritisiert wurde wie die Kooperation mit Rheinmetall.
Die Fans schießen gegen den Deal auf Social Media und im Stadion, es gab organisierte Proteste im Signal Iduna Park und auf der Mitgliederversammlung war die Haltung der Fanszene auch klar.
Doch Carsten Cramer, Geschäftsführer Finanz bei Borussia Dortmund, ist nach wie vor überzeugt: Diesen Deal musste man machen, und das würde er auch wieder tun.
"Wir haben als KGaA, deren Vertreter ich bin, natürlich auch unsere vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Rheinmetall und haben diesen Vertrag damals aus voller Überzeugung geschlossen", sagte er im Interview mit Kicker.
"Die Zeiten werden womöglich noch wilder, noch brisanter, ja, noch gefährlicher. Ich bin der Meinung, dass wir alles dafür tun müssen, damit auch von der Bevölkerung erkannt wird, dass Wehrhaftigkeit und Verteidigungsfähigkeit die einzigen Instrumente sind, um dauerhaften Frieden zu schaffen."
"Mit Diplomatie und Platzpatronen alleine lässt sich unter den aktuellen geopolitischen Rahmenbedingungen kein Sicherheitsgefühl garantieren."
Also, obwohl Cramer es nicht direkt sagt, geht der BVB davon aus, dass es ohne Waffen - sage und schreibe ohne Rheinmetall - kein Frieden geben kann.
"Wir wussten, es wird Kritik geben. Wir wussten, dass wir nicht nur Applaus erwarten können", gab er zu, betonte aber, dass es auch Unterstützung für den Deal gibt: "Wir erhalten hier auch unheimlich viel und immer mehr Zuspruch. Von Fans, Mitgliedern, Aktionären, Wirtschaftsvertretern, der Politik."
Was denkt ihr über den Rheinmetall-Deal?