Fritz-Walter-Medaille mit 19 und Karriereende mit 26: Vergessenes Bayern-Talent Florian Müller

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Fritz-Walter-Medaille mit 19 und Karriereende mit 26: Vergessenes Bayern-Talent Florian Müller

Florian Müller hat etwas Gemeinsames mit solchen Spielern wie Toni Kroos, Mario Götze, Marc-Andre ter Stegen und sogar Kai Havertz: Sie alle wurden mit der Fritz-Walter-Medaille in einer der Altersklassen ausgezeichnet. Was später in seiner Karriere passierte, könnte aber eher mit dem Untergang von Kevin Großkreutz nach dem Abgang von Borussia Dortmund verglichen werden.

Begann alles aber im Jahr 2004, als er in seiner ersten Profi-Saison bei Union Berlin zeigte, was für ein großartiger junger Fußballer in der U21-Auswahl der Berliner spielt. In 15 Auftritten in der Bundesliga glänzte der Mittelfeldspieler, der mit der A-Jugendmannschaft von Union den Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga erreichte und sein Debüt beim U19-Nationalteam feierte. Ironischerweise war das die erfolgreichste Saison seiner kurzen Karriere.

Als er mit der erstmals verliehenen goldenen Fritz-Walter-Medaille geehrt wurde (Manuel Neuer belegte den 2. Platz) und den Absteiger Union verlassen wollte, klopften alle großen Vereine an. "Die Liste der Klubs war lang", erinnerte sich Florian selbst daran im Interview mit der Welt.

Natürlich hat er, der große Fan des FC Bayern, sich für den Wechsel zum Rekordmeister entschieden. Bei den Bayern lief aber alles gleich nicht zu gut: Der damalige U23-Trainer Hermann Gerland war nicht einverstanden, dass Florian unbedingt das Abitur brauchte, während der Spieler darauf bestand. Vielleicht hatte der "Tiger" recht, weil Florian 2 Jahre später ohne ein einziges Spiel für die Profis den Klub verließ. "Er ist nicht gerade der sanfteste und geduldigste unter den Trainern", sprach Müller über die Zusammenarbeit.

Nicht nur rein sportlichen Gründe haben dazu beigetragen: Müller war sehr verletzungsanfällig (und mit "sehr" meinen wir, dass er mit 26 aufgrund der ständigen Verletzungen die Karriere beendete). Über Stationen Magdeburg und Alemannia Aachen, bei den er zweimal in Folge Kreuzbandrisse erlitt, kam Florian leider 2013 zum Karriereende. Der jetzt 34-jährige Florian Müller studiert, wie berichtet Goal, seit 2015 Betriebswirtschaftslehre in Berlin.

Erinnert ihr euch noch an Müller? Wer ist das größte verlorene Talent in der Geschichte des FC Bayern?

VerfasserAnton SeitzQuelleGoal
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