Als Uli Hoeneß das Autounfallopfer Lars Lunde bei sich zu Hause aufgenommen hat: "Kein Mensch hat je so viel für mich getan"

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Als Uli Hoeneß das Autounfallopfer Lars Lunde bei sich zu Hause aufgenommen hat: "Kein Mensch hat je so viel für mich getan"

Während seiner Zeit beim FC Bayern hat Uli Hoeneß mehrfach bewiesen, dass er nicht nur ein erfolgreicher Funktionär, sondern auch ein Mensch ist, der mitleidet und sich um andere Menschen im Verein kümmert.

So hat er u.a. Lars Lunde geholfen, der im Koma lag, wovon Patrick Strasser und Günter Klein im Buch "Hoeness. Die Biografie" berichten.

Am 12. April 1988 reiste Bayern-Stürmer Lars Lunde von Aarau nach Oberentfelden in der Schweiz. An einem Bahnübergang missachtete der Däne eine rote Ampel, was dazu führte, dass sein Auto von einem Zug erfasst wurde. Lunde erlitt ein Schädelhirntrauma und lag 240 Stunden lang im Koma. Als Lars aus dem Koma erwachte, sah er seinen Bruder und seinen Manager Uli Hoeneß, die am Bett standen.

Der Däne hatte große Probleme mit der Koordination und war anfangs nicht einmal in der Lage, selbstständig seine Zähne zu putzen oder sich selbst anzuziehen. Hoeneß hat ihn mehrmals in Aarau besucht.

Lundes Vertrag mit den Bayern lief um Juni 1988 aus. Trotzdem veranlasste Hoeneß, dass die Münchner ihn finanziell unterstützten. Der Däne konnte die Kosten für seine Rehabilitation nicht allein tragen.

Lunde machte sein Aufbautraining in einer Klinik in München. Drei Wochen lang wohnte er im Haus von Uli Hoeneß in Ottobrunn. "Das war eine große Geste von Uli und seiner Familie. Ich hab mich dort wie zu Hause gefühlt. Abends saßen wir zusammen und haben wie eine richtige Familie gemeinsam gegessen", erinnerte sich der ehemalige Profi rückblickend an die kostenlose Untermiete.

Allerdings plagte Lunde das schlechte Gewissen, und er zog ins Hotel "Hotel Excelsior" um. Dabei stand er weiter im Kontakt mit Hoeneß.

Der Däne versuchte zwar, wieder Fußball zu spielen, konnte sich aber weder in der zweiten Mannschaft von Aarau noch beim FC Zug richtig durchsetzen und musste schließlich 1990, im Alter von 26 Jahren, seine Profi-Karriere beenden.

"Uli ist für mich eine Person, wie ich sie selten erlebt habe. Kein Mensch hat je so viel getan für mich. Er ist immer für mich da gewesen. Auch wenn ich heute ein Problem habe, kann ich ihn anrufen und fragen, ob er etwas für mich tun kann", sagte Lars Lunde, der heute als Pfleger für Operationslagerungen in der Nähe von Bern arbeitet.

VerfasserMaxim MerxQuelleHoeness. Die Bioprafie
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