Zeit, um über den Nachfolger zu spekulieren
Joachim Löw tritt also nach der EM als Bundestrainer zurück. Nach 17 Jahren des Erfolges, aber auch Misserfolges soll also nach der anstehenden EM Schluss sein. Und das, obwohl er eigentlich noch einen gültigen Vertrag bis 2022 besitzt.
Bühne frei also für alle Spekulationen bezüglich seines Nachfolgers. Fußball-Deutschland hat nun Zeit, darüber zu diskutieren, wer der geeignete Bundestrainer sein könnte.
Bereits jetzt kursieren einige Namen im Netz. Von Wenger, über Klopp, Flick, Kuntz, Sammer, Klose bis hin zu Rangnick ist bereits die Diskussion in vollem Lauf.
Nachfolgend die derzeit gehandelten Kandidaten.
Jürgen Klopp
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp kündigt Rückkehr nach Deutschland an – Nationaltrainerposten ist Option
Erst die Champions League, dann die Meisterschaft und jetzt Trainer der Deutschen Nationalmannschaft?
Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool die wichtigsten Titel gewonnen. Im Interview mit dem "SWR" hat der Deutsche nun angekündigt, spätestens nach seinem Karriereende wieder in seine Heimat zurückzukehren. Ein Posten bei einer Nationalmannschaft sei nach dem Liverpool-Engagement zudem eine Option.
Für immer England? Nicht mit Jürgen Klopp! Der Erfolgstrainer des FC Liverpool hat angekündigt, nach Deutschland zurückkehren. "Zum Leben definitiv, nach meiner Karriere. Sehr wahrscheinlich sogar nach Mainz", sagte Klopp am Sonntag im Interview bei SWR Sport. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt war der aktuelle Trainer des englischen Meisters von 1990 bis 2008 erst als Spieler und dann als Trainer tätig.
Der 53 Jahre alte gebürtige Stuttgarter hat den englischen Traditionsklub FC Liverpool in dieser Saison zum ersten Meistertitel seit 30 Jahren geführt. Klopp schwebt noch immer auf Wolke sieben. Es werde wohl noch etwas dauern, bis sich dieses Glücksgefühl gesetzt habe. Aber das Zeitfenster sei nicht wichtig, denn der Titel sei "für die Ewigkeit. Es ist viel besser, als nicht Meister zu sein".
Liverpool nach dem historischen Triumph zu verlassen, kommt nicht infrage: Klopp bekräftigte seinen Verbleib bei den Reds bis zum Jahr 2024 – dann läuft sein nach dem Gewinn der Champions League im vergangenen Jahr vorzeitig verlängerter Vertrag in Liverpool aus. "Vier Jahre Liverpool noch", sagte Klopp. Danach, nach dann neun Jahren an der Anfield Road, wolle er "mal ein Jahr lang nichts mehr machen", sagte der BVB-Meistertrainer von 2011 und 2012.
Jürgen Klopp als deutscher Nationaltrainer? Im Oktober 2019 hatte er noch "keine Lust"
Vielleicht habe er dann erstmals die Möglichkeit zu machen, "was ich will, worauf ich Bock habe."
Als Karrieremöglichkeiten nach dem Sabbatical nannte Klopp neben einem neuen Klub auch ein Amt als Nationaltrainer.
Mittlerweile ist bekannt, das Jürgen Klopp als Nachfolger von Löw nicht zur Verfügung steht. Er habe noch Vertrag bis 06/2024 und selbst wenn er früher gehen müsste, würde er erst einmal 1 Jahr ein Sabbatical machen.
Der erste spekulierte Name kann also von der Liste gestrichen werden.
Ralf Rangnick
Bundestrainer? "Kann ich mir sehr wohl vorstellen"
Fußball-Deutschland diskutiert: Ist Joachim Löw nach dem heftigen DFB-Debakel in Spanien noch der richtige Bundestrainer? Auch wenn die DFB-Spitze bereits signalisiert hat, dass Löw die Mannschaft zur EM führen soll und der Freiburger einen gültigen Vertrag bis 2022 hat, ist eine Debatte um mögliche Nachfolger entbrannt. Ein Name, der immer wieder fällt, ist Ralf Rangnick. Der 62-Jährige erklärte im RTL-Interview vor der Aufzeichnung zu "Wer wird Millionär", dass er sich den Job "sehr wohl vorstellen" kann. Seine Äußerungen zum Job als Bundestrainer sehen Sie oben im Video.
Rangnick: "Der interessanteste Job im Trainergeschäft"
"Sollte Deutschland irgendwann mal einen neuen Bundestrainer suchen, dann könnte ich mir das sehr wohl vorstellen", sagte Rangnick zu RTL. Das Interview fand allerdings vor der DFB-Blamage in Sevilla statt und bevor die große Jogi-Diskussion losgetreten wurde. Rangnicks Aussagen aber sind klar: "Es ist nach wie vor der interessanteste Job im Trainergeschäft überhaupt."
Eine forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv zeigt, dass die Deutschen bei der Bundestrainer-Debatte gespaltener Meinung sind. Von denjenigen, die für einen neuen Trainer sind, wünscht sich die Mehrheit Jürgen Klopp (62%) als Nachfolger, Rangnick landet in der Umfrage abgeschlagen auf einem geteilten dritten Rang (13%). Der frühere Kopf des RB-Leipzig-Projekts hat sich inzwischen vom Red-Bull-Imperium gelöst und ist bereit für neue Aufgaben.
Fraglich nur, ob sich der „verstaubte“ DFB einen Revoluzzer ins Boot holen möchte und ob es mit Rangnick und Bierhoff als direkten Vorgesetzten gut gehen würde.
Stefan Kuntz
Der deutsche Nachwuchs befindet sich laut U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz in einer Krise. Zu wenige Talente kommen nach - und zu wenige sind für die A-Nationalmannschaft interessant. Gespräche mit Bundestrainer Joachim Löw würde es deshalb kaum noch geben.
2017 war ein überaus erfolgreiches Jahr für den deutschen Fußball: So gewann die A-Nationalmannschaft des DFB das letztmalig ausgetragene WM-Vorbereitungsturnier, den "Confederations Cup" in Russland - und fast gleichzeitig sicherte sich auch die U21-Nationalmannschaft einen wichtigen Titel: Die von U21-Nationalcoach Stefan Kuntz trainierten Junioren entschieden das Finale der U21-EM gegen Spanien für sich und wurden Europameister. Ob es bald wieder zu einem solchen Erfolg kommt? Kuntz ist skeptisch, wie er im Podcast Kicker meets DAZN durchblicken ließ. Wenn man beispielsweise die Einsatzzeiten der für die U21 spielberechtigten Profis in Europas Topligen vergleiche, dann sei der DFB aktuell "komplett im Hintertreffen", analysierte Kuntz.
"Wir sind so was von abgeschlagen."
Ein weiteres Indiz, dass die Talente-Lage in Deutschland derzeit alles andere als gut ist, sieht Kuntz in der ausbleibenden Kommunikation mit dem Bundestrainer der A-Nationalmannschaft, Joachim Löw. "Als ich 2017 zur Europameisterschaft der U 21 gefahren bin, habe ich mich mit Jogi Löw abstimmen müssen, und letztlich sind zehn oder zwölf Spieler, die noch U21 hätten spielen können, zum Confed Cup gefahren oder waren verletzt", sagte der ehemalige Top-Stürmer. Vor der U21-EM 2019 habe sich Kuntz mit Löw nur noch über die Abstellungen von Lukas Klostermann und Jonathan Tah unterhalten müssen - und nun? "Jetzt aktuell ist es gar nicht mehr der Fall. Aus diesem Grund unterhalten sich der Jogi und ich nicht mehr, weil die Masse an Toptalenten nicht da ist", zeigte sich Kuntz, der mit seiner Mannschaft die Qualifikation für die U21-EM 2021 im letzten Gruppenspiel perfekt gemacht hat, besorgt.
Selbst der Ex-Nationalspieler Benedikt Höwedes hat Kuntz als möglichen Nachfolger von Löw, dessen Job als Nationalcoach nach dem 0:6-Debakel gegen Spanien mehr denn je in Gefahr ist, ins Gespräch gebracht: "Ich würde mir wünschen und glaube, dass es Stefan Kuntz machen wird", sagte der Weltmeister von 2014 bei Sky. "Er kennt die ganzen jungen Spieler, die gerade hochrutschen, ist Teil des DFB, weiß um die Strukturen und hält super Ansprachen vor der Mannschaft."
Mit dem aktuell in der Kritik stehenden Löw tausche sich Kuntz laut eigener Aussage nicht aus: "Der Jogi ist seit 14 Jahren Bundestrainer und hat in jedem Turnier Halbfinale oder Finale (außer bei der WM 2018; d. Red.) erreicht. Angenommen also es wäre so: Was soll ich denn sagen? 'Ich hatte das auch schon mal, damals habe ich so und so reagiert'?", fragte der U21-Verantwortliche. Löw und er würden sich "kollegial" verstehen.
Für Kuntz dürfte diese Aufgabe wohl aber noch zu früh kommen. Als Co-Trainer unter einem erfahrenen ersten Mann sicherlich aber eine interessante Variante.
Miroslav Klose
Mit Köpfchen nach oben
Als Stürmer wuchs Miroslav Klose von Aufgabe zu Aufgabe - bis an die Spitze. So soll nun auch die zweite Karriere des Ex-Weltklassestürmers laufen. Nächster Schritt: Co-Trainer von Hansi Flick beim FC Bayern.
Wenn Miroslav Klose als Trainer bei einem Fußballspiel zusieht, legt er gerne den Zeigefinger an die Schläfe und den Daumen unter das Kinn. Bei Toren geht er ruhig zurück zur Bank, er klatscht mit all seinen Auswechselspielern ab. Manchmal ruft er Dinge ins Spielfeld hinein, aber nie wirklich laut.
Miroslav Klose ist ein unprätentiöser, leiser Trainer der U17-Auswahl des FC Bayern gewesen. Das überrascht eigentlich nicht. Der 41-Jährige ist auch ein unprätentiöser, leiser Mensch. Doch dann ist da ja noch seine eigene Spielerkarriere, die zwar nicht schrill war, aber doch in aller Welt vernommen wurde.
Klose der Weltmeister 2014, Klose der WM-Rekordtorjäger. Das hört sich laut an. Aber das ist Klose als Nachwuchstrainer in München nicht gewesen. Und es ist davon auszugehen, dass Klose auch als der Co-Trainer von Hansi Flick beim Profiteam ruhigere Töne anschlägt, zu dem er am Donnerstag befördert wurde.
Gegenüber den Jugendspielern ließ Klose seine Erfolge nie raushängen. Er begab sich vielmehr auf Augenhöhe. Das hat ihn im Münchner Nachwuchs den Ruf eines Kumpeltypen eingebracht. Ob er denn einem seiner Spieler erlauben würde, nach einem Tor einen Salto zu schlagen, wurde er bei seiner Vorstellung in München im Sommer 2018 gefragt. Der Salto war das Markenzeichen des Weltklassestürmers. "Ja", antwortete Klose: "Wenn er es kann." Meistens ließ er die Spieler an der langen Leine. Und er war damit erfolgreich: Gleich im ersten Jahr erreichte er das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, intern wurde er für seine Arbeit fast nur gelobt.
Vor dem FC Bayern kam das WM-Aus
Doch der Kumpeltyp verfolgt auch durchaus seine Karriereziele. Nur tut er das eben überlegt und leise. Wie in seiner Spielerlaufbahn, in der er noch mit Anfang 20 in der Bezirksliga kickte und dann über Kaiserslautern und Bremen nach München und bis nach ganz oben kam, will Klose auch als Trainer von Aufgabe zu Aufgabe mitwachsen. So ist es aus seinem Umfeld zu hören. Mit dem Namen Klose kann man etwas werden im Trainergeschäft, das will man nicht durch überstürzte Entscheidungen riskieren.
Die Beförderung zu Flicks Assistenten sei "der nächste Schritt", sagte Klose am Donnerstag. "Es fühlt sich sehr gut an, ich freue mich unheimlich auf die Aufgabe. Hansi Flick und ich kennen uns seit unseren gemeinsamen Jahren bei der deutschen Nationalmannschaft sehr gut, wir vertrauen uns sowohl fachlich als auch menschlich." Der SPIEGEL hatte schon im vergangenen November darüber berichtet, dass die Möglichkeit zu Kloses Beförderung bestand, seit Flick die Geschicke leitet. Doch es hat dann doch seine Zeit gedauert, bis alle überzeugt waren: die Bayern von ihrer eigentlichen Interimslösung Flick, und Klose von der Richtigkeit dieses Schrittes.
Es ist gerade erst ein Jahr her, da hatte Klose immer wieder sinngemäß verlautbaren lassen: Ich weiß doch noch gar nicht, ob mir dieses ganze Trainer-Dasein liegt, ich will mir das alles erst einmal ansehen und die grundlegenden Dinge lernen. Bei der WM 2018 hatte er als Assistenz von Bundestrainer Joachim Löw mitgewirkt. Er kümmerte sich damals um die Stürmer. Deutschland schied als Weitermeister schon nach der Vorrunde aus, was aber nicht an Klose gelegen hat.
Als er danach in München begann, gab sich Klose gelassen. Vielleicht auch, um nicht zu hohe Erwartungen zu wecken. Gleichzeitig hatte er aber auch klare Vorstellungen: In seinem Bereich wollte er stets den Hut aufhaben, sonst würde er ja nicht genug lernen. Dabei lehnte Klose einen Co-Trainer ab, dem schon früh Fachkenntnis nachgesagt wurde und der zudem bei den Fans sehr beliebt war: Tobias Schweinsteiger. Zur Begründung sagte Klose damals, "dass er selbst Cheftrainer werden will. Und früher oder später wäre das nicht gut gewesen." Der Bruder von Bastian Schweinsteiger ist heute Co-Trainer beim Hamburger SV.
Warum Flick für Klose wichtig ist
Es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass es Unstimmigkeiten gegeben hat zwischen Klose und Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Dieser wollte Klose 2019 zum U19-Trainer befördern, Klose wollte das nicht. Dann geschah wochenlang nichts, in der Planungsabteilung schlugen sie die Hände über dem Kopf zusammen. "Ich habe Zeit", sagte Klose damals in ruhigem Ton, obwohl das eigentlich gar nicht stimmte, denn den Trainingsauftakt der U19 hatten sie schon verschoben. Klose setzte sich durch. Und blieb bei der U17. Dort trainierte er fortan übrigens auch den Sohn des Sportdirektors, Nick Salihamidzic, wenngleich dieser kein Stammspieler wurde.
Anfang April hat sich Klose für den Fußballlehrer-Lehrgang des DFB angemeldet. Trainer sein soll jetzt seine zweite Karriere werden. Als Flick kurz zuvor seinen Cheftrainer-Vertrag bis 2023 bei den Bayern unterschrieb, meldete er öffentlich Interesse an Klose als Assistenten an. Die Zeit in der Nationalelf verbindet beide. Flick war dort von 2006 bis 2014 selbst Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, Klose der wichtigste Stürmer.
Nun arbeiten beide künftig zusammen an der Seitenlinie. Kloses Vertrag läuft zunächst nur für ein Jahr. Er will nebenher die Fußballlehrer-Lizenz erlangen. Man sollte sich nicht wundern, wenn man Miroslav Klose danach irgendwann irgendwo als Cheftrainer sieht.
Bei ihm gilt wohl das Gleiche wie bei Kuntz, das es wohl noch zu früh für ihn wäre. Aber im Tandem zusammen mit Kuntz durchaus eine reizvolle Konstellation.
Arsene Wenger
Als Trainer bei der WM 2022:
Ex-Arsenal-Coach Arsene Wenger hofft auf Comeback
Vielleicht sogar als Trainer der Deutschen Nationalmannschaft?
Der frühere Trainer des FC Arsenal, Arsene Wenger, kündigte sein Comeback als Coach an. Die französische Trainerlegende hofft auf einen Posten bei einer Nationalmannschaft für die WM 2022 in Katar.
Nach 22 Jahren als Trainer beim FC Arsenal verließ Arsène Wenger den Klub aus dem Norden Londons im Sommer 2018. Seitdem ist der 69-Jährige trotz zahlreicher Angebote ohne neuen Job. An ein Karriereende will der französische Fußballlehrer aber nicht denken und kündigte nun ein Comeback an - bestenfalls als Trainer einer Nationalmannschaft bei der WM 2022 in Katar.
"Ich wollte schon immer mal an der WM teilnehmen, weil ich das Gefühl habe, dass es die Aufgabe eines Trainers ist, dort zu sein, wo die besten Spieler der Welt Fußball spielen", erklärte der frühere Arsenal-Coach dem TV-Sender beIN Sports. Wenger könne sich demnach vorstellen, für eine Nationalmannschaft zu arbeiten und sagte: "Hoffentlich seht ihr mich in drei Jahren in Katar."
So oder so möchte der 69-Jährige aber wieder einen Posten im Fußball übernehmen. "Ich kann immer noch nicht damit leben, dass ich nicht mehr auf der Bank sitzen soll", so Wenger, der betonte: "Ihr werdet mich wieder auf einer Bank sehen. Wann, kann ich nicht sagen." Auch eine Position als Interimstrainer könne sich der Franzose, der bei den Laureus World Sports Awards 2019 für sein Lebenswerk geehrt worden war, vorstellen.
Arséne Wenger war bei PSG im Gespräch
Seit der Trennung vom FC Arsenal vor einem Jahr wurde Wenger bei mehreren Klubs gehandelt. Zuletzt soll der erfahrene Coach als Nachfolger von Rafael Benitez bei Newcastle United im Gespräch gewesen sein, Trainer wurde aber schließlich der Engländer Steve Bruce. Auch Paris Saint-Germain soll Wenger im Februar als neuen Sportdirektor thematisiert haben. Bei den Franzosen hätte der 69-Jährige mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel zusammengearbeitet. Tuchel ist bekanntlich nun aber beim FC Chelsea unter Vertrag und Arsène Wenger wartet noch auf das richtige Angebot. Vielleicht vom DFB?
Matthias Sammer
Matthias Sammer ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballspieler aller Zeiten. Er wird drei Mal Deutscher Meister.
Matthias Sammers Steckbrief beginnt in der DDR. Schon als Kind spielt er bei "SG Dynamo Dresden" erfolgreich Fußball. 1985 wird er mit der Juniorenmannschaft des Vereins DDR-Meister und Pokalsieger. In der folgenden Saison spielt er mit knapp 18 Jahren bereits in der höchsten Spielklasse und erkämpft sich einen Stammplatz in der ersten Mannschaft. Mit der "SG Dynamo Dresden" erreicht er in der Saison 1988/89 sogar das UEFA-Pokalhalbfinale.
Nach der Wende wechselt Sammer zum "VfB Stuttgart", wo der Fußballspieler 63 Bundesligaspiele bestreitet und 21 Tore schießt. 1992 wird Matthias Sammer unter Trainer Christoph Daum zum ersten Mal deutscher Meister. Er wechselt daraufhin kurzzeitig zum italienischen Verein "Inter Mailand", kehrt aber schon nach einigen Monaten wieder zurück nach Deutschland. Der Fußballspieler unterschreibt bei "Borussia Dortmund". Unter Trainer Ottmar Hitzfeld wird Sammer als Libero eingesetzt und leistet hervorragende Arbeit. Er übernimmt diese Position ab 1996 auch in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
1995 und 1996 gewinnt die Dortmunder Mannschaft zwei weitere Meisterschaften. 1996 wird er zum europäischen Fußballer des Jahres gewählt. Er ist bis dato nur einer von drei Abwehrspielern, die diese Auszeichnung erhalten. Ein Jahr darauf gewinnt Matthias Sammer mit seiner Mannschaft die "UEFA Champions League" gegen "Juventus Turin". Im gleichen Jahr gewinnt er mit Dortmund den "Weltpokal". 1999 beendet er seine Karriere als aktiver Fußballspieler, nachdem er seit 1997 wegen einer langwierigen Knieverletzung nicht mehr spielen konnte. Sammer wird nach einem Trainerlehrgang Trainer bei seinem Verein "Borussia Dortmund" und wechselt 2004 zum "VfB Stuttgart". Von 2006 bis 2012 ist er als DFB-Sportdirektor tätig. 2012 wird er Vorstand für Lizenzspielerangelegenheiten beim "FC Bayern München". Nachdem Ärzte im April 2016 bei Sammer eine Durchblutungsstörung im Gehirn diagnostizieren, zieht Sammer sich vorerst aus der Öffentlichkeit zurück und bittet den FC Bayern im Juli 2016 um eine vorzeitige Beendigung seines Vertrages als Sportvorstand.
Seit 2017 arbeitet Sammer als Experte bei Eurosport. 2018 heuert er zusätzlich als Experte beim Bundesligisten Borussia Dortmund an.
Es wäre sicherlich eine reizvolle Aufgabe für ihn. Fraglich nur, ob er es aus gesundheitlichen Gründen tun würde.
Hansi Flick
Flick zu möglichem DFB-Wechsel
München (dpa) - Für Bayern-Trainer Hansi Flick steht ein möglicher Wechsel auf den Posten des Bundestrainers im kommenden Sommer nicht zur Debatte. So jedenfalls die offizielle Version.
Ich habe einen Vertrag bis 2023 bei Bayern München . Ich fühle mich in München wohl, ich fühle mich im Verein wohl, sagte der 55-Jährige. Die Arbeit beim deutschen Fußball-Rekordmeister mache ihm viel Spaß. Ich habe im Moment überhaupt keine Veranlassung, daran irgendetwas zu verändern.
DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte zuvor in einem Interview der Sport Bild auf die Frage, ob ein Bundestrainer Flick vorstellbar wäre, erklärt:
Ich wäre verrückt, wenn ich das ausschließen würde. Dies hatte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge kritisiert. Er finde es dem jetzigen Bundestrainer Joachim Löw gegenüber illoyal, auf dem Trainerposten Planungsspiele öffentlich für die Zukunft aufzustellen, hatte Rummenigge dazu bei Sport1 gesagt.
Flick selbst, der acht Jahre lang von 2006 bis 2014 Assistent von Löw bei der Nationalmannschaft war, lobte den Bundestrainer explizit. Ich finde, er hat einen tollen Job gemacht, er macht immer noch einen tollen Job, sagte Flick. Er kriegt für die EM eine gute Mannschaft hin. Und ich bin sicher, dass wir in Deutschland genügend sehr gute Spieler haben, um auch 2022 Erfolg zu haben.
Mögliche Spannungen mit Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic, über die zuletzt spekuliert worden war, wies Flick erneut zurück. Da wird zu viel hineininterpretiert. Es ist doch eine ganz normale Sache, dass der Sportvorstand und der Trainer mal ihre Meinungen über Spieler austauschen - immer zum Wohle des Vereins, sagte der Coach. Er sei überhaupt nicht unzufrieden mit dem aktuellen Kader. Er ist auch einer der Architekten für die Zukunft des FC Bayern, und dafür arbeiten wir gut zusammen, sagte Flick über Salihamidzic. Es ist bekannt und verbrieft, das Flick mit einem Auge auf das Amt des Bundestrainers schielt. Schon nach dem Gewinn der WM 2014 trat er nur vom Amt des Co-Trainers zurück, weil er keine Aussicht auf eine eigenverantwortliche Trainertätigkeit als Bundestrainer für sich auf absehbarer Zeit sah. Jetzt stellt sich die Situation völlig neu dar.
Ende offen.
Euer Frank Aicher
Kommentare
Gelöschte Nachricht
Der Job des Bundestrainers ist ja jetzt auch nicht derart Zeitintensiv wie der eines Trainers eines Vereins. Klopp könnte sich also schon noch erholen und das Sabbaticel überspringen. Ich bin wirklich gespannt, wie das alles ausgeht.
Gelöschte Nachricht
Aber nicht ohne vorher ein Berater-Honorar auszuhandeln. Das teilen wir dann 😜
Und legt noch ein Passbild von Jupp dazu. 😏
Frank , dass kannst du so dem Panther geben,der kann nach Feierabend mal rüber gehen zum DFB und denen zeigen was eigentlich Sache ist. 😆👍
Gute Idee 👍😉