Sportbuzzer-Kolumnist erklärt den Ursprung von Tor-Flauten bei Top-Stürmern

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Sportbuzzer-Kolumnist erklärt den Ursprung von Tor-Flauten bei Top-Stürmern

"Noch faszinierender als Mittelstürmer, die permanent Tore schießen, sind große Torjäger, die partout nicht ins Tor treffen. So ruhen die Blicke in der Champions League diese Woche nicht nur auf Robert Lewandowski und Erling Haaland, sondern auf Alexander Sörloth von RB Leipzig. Ein bewiesener Klassetorjäger, der in seinen ersten zehn Partien für Leipzig null Tore erzielte."

"Die Wettkampfblockade großer Stürmer ist ein altes Phänomen, auch die besten deutschen Torjäger der vergangenen 20 Jahre, Mario Gómez und Miroslav Klose, trafen immer mal wieder über lange Phasen nicht. Der Kern des Problems ist: Stürmer in der Krise konzentrieren sich zu stark."

"Üblicherweise führt ein Klassefußballer seine feinmotorischen Bewegungen automatisiert aus. Er stoppt, passt oder schießt den Ball so, wie ein Spaziergänger seine Schritte setzt: ohne auf seine Bewegungen zu achten. Ist ein Fußballer aber gestresst, wie nun Sörloth, versucht er oft, sich auf seine Handlungen zu konzentrieren."

"Sportwissenschaftler wie die Niederländerin Beatrix Vereijken haben in Studien festgestellt, dass diese bewusste Konzentration auf die einzelnen Handlungsschritte den automatisierten Ablauf durcheinanderbringt. Messungen der Muskelaktivität zeigten Vereijken, dass sich die Muskeln verhärteten, sobald sich der Proband auf die Ausführung konzentrierte."

"Ein Stürmer, der also darauf achten will, den Ball besonders gut mit Vollspann zu schießen, verliert Lockerheit in seinen Muskeln. Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass er den Ball nicht gut trifft. Ein Mittel dagegen gibt es auch. Mal wieder ein Tor schießen. Aber das ist ja das Problem."

VerfasserSenseny SeligerQuelleSportbuzzer
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