Während des Spiels gestern Abend entdeckten Sicherheitskräfte einen maskierten Mann mit einem prall gefüllten Rucksack auf einem der technischen Laufstege, dem so genannten "Catwalk", auf der Stahlkonstruktion des Dortmunder Dachs. Das auf Terrorsituationen vorbereitete Sondereinsatzkommando kletterte daraufhin in die Stahlträger und näherte sich dem Mann vorsichtig an, berichtet die SportBild.
Nach dem Schlusspfiff forderten die Polizisten mit gezogenen Waffen den Mann auf, zu ihnen zu kommen. Er ergab sich widerstandslos, wurde mit Handschellen gefesselt und abgeführt. Die Polizei identifizierte den Dachkletterer als einen 21-Jährigen aus Osnabrück, der bisher nicht als Gefährder oder Extremist bekannt war.
In seinem Rucksack fanden sie eine umfangreiche Fotoausrüstung. Der Kletterer ist in der Szene offenbar kein Unbekannter - er ist bereits wegen eines anderen Hausfriedensbruchs polizeilich registriert. Er soll auf ein Kraftwerk in Herne geklettert sein. Auch dort hatte er einen Rucksack mit einer Fotoausrüstung dabei. Er gab damals an, ein so genannter Kamera-Spotter zu sein, der spektakuläre Luftaufnahmen macht, die er in sozialen Medien postet, um viele Follower zu gewinnen. In Dortmund geht es derzeit nur um Hausfriedensbruch, da der maskierte Mann weder etwas beschädigt noch jemanden verletzt hat.
Ob er für den Einsatz bezahlen muss, ist unklar. Die Ermittler vermuten, dass der Dachkletterer Hilfe von einem der Ordner hatte. Nach ersten Erkenntnissen wollte er Fotos auf dem Stadiondach machen. Seine Kameraausrüstung hatte er in einem schwarzen Rucksack dabei. Nach Abschluss der ersten Ermittlungen wurde er aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs dauern an.
