Kahn, Maier, Neuer? Wählt den besten Torhüter in der Geschichte des FC Bayern!

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Kahn, Maier, Neuer? Wählt den besten Torhüter in der Geschichte des FC Bayern!

Beginnen wir, wie immer, mit der Position des Torhüters.

  • Sepp Maier

Eigentlich sollte er kein Torwart werden: Bei seinem Kindheitsverein TSV Haar spielte Sepp Maier auf der Stürmerposition und ging nur aus Spaß ins Tor. Doch beim Spiel gegen die 2. Jugend des FC Bayern wurde Maier gegen seinen Willen zwischen die Pfosten gestellt. Nach dem Spiel wurde der junge Sepp vom Jugendleiter des FCB zu einem Probespiel eingeladen und wechselte in Kürze in die 1. Jugend des Rekordmeisters. Vier Jahre später, im Jahr 1962, erhielt der damals 18-Jährige einen Profivertrag bei den Bayern, wurde zur Saison 1963/64 Stammtorwart und blieb es die nächsten 16 Jahre. 

Mit 650 Einsätzen (Hier und weiter - alle Daten laut Transfermarkt) ist Sepp Maier Rekordspieler des FC Bayern München. Der Torhüter mit dem Spitznamen "Die Katze von Anzing"  prägte die dominanten 70er Jahre des Rekordmeisters, als der Verein dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister gewann. In seiner aktiven Zeit zählte er zu den besten Torhütern der Welt, gewann neben dem Europapokal jeweils 4 Mal die Meisterschaft und den Deutschen Pokal und war der erste Torwart, der beim FC Bayern zum Spielführer ernannt wurde (1977).

Zwischen 1975 und 1978 wurde der "Maier Sepp" 3 Mal zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

  • Jean-Marie Pfaff

Es dauerte 3 Jahre, bis der FC Bayern die nächste Torhüterlegende hervorbrachte - 1982 schloss sich der Belgier Jean-Marie Pfaff dem Rekordmeister an. Mit seiner starken Leistung zählte Pfaff schon bald zu den besten Torhütern der Welt und wurde vom FC Bayern als würdiger Nachfolger von Sepp Maier gesehen. Seine Zeit beim Rekordmeister erwies sich als äußerst erfolgreich: In sechs Jahren gewann der Keeper dreimal Deutscher Meister und zweimal Deutscher Pokalsieger, 1987 war er Welttorhüter des Jahres.

Pfaff hatte bei Bayern den Ruf eines ausgewiesenen Elfmeterspezialisten:  67 % aller Elfmeter gegen ihn wurden nicht verwandelt (10 von 15) - kein anderer Bundesliga-Keeper mit mindestens 10  Elfmetern gegen sich kommt bis heute auf eine solche Quote. Der Belgier war jedoch nicht nur als Elfmeterkiller bekannt, sondern zeichnete sich aus als Elfmeterschütze aus: In der 2. Runde des UEFA-Pokal-Rückspiels gegen PAOK Saloniki im Jahr 1983 verwandelte Pfaff den entscheidenden Strafstoß zum 9:8 und wurde zum ersten Torwart der Bayern, der (ab Bundesligastart) ein Pflichtspieltor erzielte.

Insgesamt absolvierte der Schlussmann 215 Spiele für die Bayern, davon 77 zu Null.

  • Raimond Aumann

Zeitgleich mit der Verpflichtung von Jean-Marie Pfaff im Jahr 1982 wurde Raimond Aumann in die Profimannschaft des FC Bayern befördert. Die Beiden trugen einen Konkurrenzkampf aus, welcher sogar angeblich in einer Trainings-Ohrfeige für Aumann gipfelte. Seit dem Abgang von Pfaff im Jahr 1988 war Aumann unumstrittener Stammtorhüter des FC Bayern. Eines der Höhepunkte des Torwarts bei Bayern war das Rückspiel des Achtelfinales um den UEFA-Pokal gegen Inter Mailand im San Siro am 7. Dezember 1988. Mit zahlreichen Glanzparaden sorgte der Schlussmann für einen 3:1-Sieg und den Einzug ins Viertelfinale.

Von 1988 bis 1994 zählte Aumann zu den besten Torhütern Deutschlands. Er war Mannschaftskapitän von 1992 bis 1994. Der Weltmeister von 1990 bestritt insgesamt 268 Spiele für die Bayern (davon ganze 100 ohne Gegentor), wurde 5 Mal Deutscher Meister und 1 Mal Deutscher Pokalsieger.

  • Oliver Kahn

Als Sepp Maier 1994 als Torwart-Trainer beim FC Bayern eingestellt wurde, sagte Manager Uli Hoeneß zu ihm: "Sepp, du bist jetzt fest eingestellt. Ich habe den Oliver Kahn vom Karlsruher SC verpflichtet, schleif ihn zum Diamanten". Grund zur Sorge hatte Hoeneß, schließlich hatte in der Bundesliga bis zu diesen Zeitpunkt kein Verein so viel Geld für einen Torhüter ausgegeben - rund 2,3 Mio. €. Doch Maier erfüllte die auferlegte Aufgabe glänzend - aus dem jungen Kahn wurde der "Titan" - eine Fußballlegende, die eine ganze Torhütergeneration prägen sollte.

Mit 632 Pflichtspielen (247 davon - zu Null) belegt Kahn den 2. Platz in der Liste der Rekordspieler des FC Bayern und hat somit beinahe seinen Lehrer Sepp Maier eingeholt. Mit seinen Glanztaten brachte er dem Klub 2001 den lang ersehnten Champions League-Titel. Im nächsten Jahr wurde Kahn zum Mannschaftskapitän ernannt und blieb es bis zu seinem Karriereende 2008.

In 14 Jahren beim FC Bayern gewann der ehemalige Torhüter 8 Deutsche Meistertitel, 6 DFB-Pokale, einen UEFA-Cup, einen Champions-League-Titel und einen Weltpokal.

Beim Heimspiel gegen Schalke im März 2011 hielten zahlreiche Bayern-Fans Plakate mit der Aufschrift "Koan Neuer" hoch - ein Protest gegen einen möglichen Wechsel von Schalke-Keeper Manuel Neuer im Sommer. Neun Jahre später ist das längst vergessen: Der 34-Jährige ist Bayern-Kapitän, Führungsspieler, einer der besten Torhüter der Welt und hat vor kurzem seinen Vertrag um drei weitere Jahre verlängert. 

Neuer hat das Torhüter-Spiel auf ein neues Niveau gebracht. Seine Ausflüge aus dem Tor sind jedem Fußball-Fan bekannt, er wird sogar als "Torwart-Libero" genannt. Als mitspielender Torwart beeindruckte Manu den ehemaligen Bayern-Chefcoach Pep Guardiola so stark, dass der Katalane sogar ernst darüber nachgedacht hat, Neuer in einem Spiel im Feld spielen zu lassen.

Für die Bayern bestritt der Schlussmann bislang 380 Pflichtspiele (194 davon - zu Null) und gewann 7 Deutsche Meisterschaften, 4 DFB-Pokale, einen CL-Titel, einen UEFA-Supercup und einen Weltpokal.

Also, wer ist eurer Meinung nach der beste Bayern-Torwart aller Zeiten? Teilt die Antworten in den Kommentaren unten mit! Wir werden die Stimmen zählen und das Ergebnis im nächsten Beitrag bekannt geben.

VerfasserAnton SeitzQuelleTribuna.com
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