Bayern-Fan verklagt die Roten wegen lebenslangen Stadionverbots - Prozess läuft

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Bayern-Fan verklagt die Roten wegen lebenslangen Stadionverbots - Prozess läuft

Alles begann im Februar 2020. Bayern-Fan, der von Spox und Bild als Rob F. genannt wird, hat bei einem Spiel der FCB-Amateure im Grünwalder Stadion ein nicht genehmigtes Banner mit den Worten "Bayern-Amateure gegen Montagsspiele" ausgerollt haben. Wegen des Banners wurde er mit einem lebenslangen Stadionverbot belegt.

Nun hat Rob F. den FC Bayern wegen des Stadionverbots verklagt, der Prozess läuft seit Dienstag.

Ein Sicherheitsbeauftragter des FC Bayern kommentierte die Beweggründe für die harte Strafe wie folgt: "Wir müssen solche Banner auf Brandschutzbestimmungen überprüfen lassen. Das ist aber nicht passiert." Das Banner sei ins Stadion geschmuggelt worden.

Andreas Hüttl, der Anwalt des Fans, vermutet allerdings, dass es einen anderen Grund für die harte Strafe gab. Laut Hüttl sei Rob F. ein großer Katar-Kritiker und habe die Partnerschaft des Vereins mit Qatar Airways mehrfach kritisiert und dazu Podiumsdiskussionen initiiert, in der es um die Arbeitsbedingungen und Menschenrechte in Katar ging. Darüber hinaus habe Rob F. eine Erweiterung der Vereinssatzung des FCB beantragt, in der sich der Klub für die Einhaltung der Menschenrechte nach den Leitlinien der Vereinten Nationen verpflichten sollte. Dieser Antrag sei allerdings abgelehnt worden.

So äußerte sich Hüttl dazu (zitiert von Spox): "Hier geht es um eine selektive Entscheidung gegen meinen Mandanten. Es gab Hunderte unangemeldete Banner im Stadion, die kein Verbot zur Konsequenz hatten. Das ist nur ein vorgeschobener Grund. Tatsächlich geht es hier darum, dass sich der Verein so eines kritischen Fans entledigen will, ihn mundtot machen will."

Rechtsanwalt des FC Bayern Gerhard Riedl dementiert das: "Hier geht es nicht um Inhalte. Sondern allein um Brandschutz." Riedl verwies auch darauf, dass Rob F. zuvor zweimal durch ähnliche Vorfälle von unangemeldeten Protestaktionen auffällig geworden sei: "Ein Hausverbot ist hier geboten."

Am Dienstag stellte Hüttl mehrere Anträge, den früheren Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Vereinspräsidenten Herbert Heiner und Vorstand Jan-Christian Dreesen als Zeugen zu laden. Wie es weitergeht, ist derzeit unklar.

VerfasserMaxim MerxQuelleSpox, Bild
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