Dino Toppmöller: Sohn des Star-Vaters, der "zu viel Gehalt wollte" und sein Potenzial in Luxemburg ausschöpfte

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Dino Toppmöller: Sohn des Star-Vaters, der "zu viel Gehalt wollte" und sein Potenzial in Luxemburg ausschöpfte

Wer ist unser Co-Trainer, auf den sich Nagelsmann verlassen kann? Werfen wir einen Blick auf seine Karriere.

Dino Toppmöller wurde 1980 in einer fußballerischen Familie geboren.

Damit ist schon alles gesagt - aber besonders bekannt war bestimmt sein Vater Klaus Toppmöller, der mit Bayer Leverkusen in der Saison 2001/2002 das CL-Finale erreicht hat.

Der Junge hätte also keinen anderen Lebensplan haben können, als ein Fußballmensch zu werden. Am Anfang hat der "bekannte Papa" ihm dabei bestimmt geholfen:

"Am Anfang meiner Karriere war der Name sicherlich ein Vorteil und hat viele Türen geöffnet. Aber letzten Endes habe ich mich im Profifußball durchgesetzt und nicht mein Vater", sagte Dino im Jahre 2018 zurückblickend im Interview mit Spox.

"Wegen meines Namens hätte ich vielleicht drei, vier Spiele in der 2. Liga gemacht, aber keine 128. Der Name wurde immer mehr zur Bürde: Dadurch, dass mein Vater oft zeitgleich irgendwo Trainer war, stand er im Fokus, das war ein schweres Erbe für mich."

Und das war wirklich so! Trotz guter Leistungen in der 2. Liga hat er kein einziges Spiel in der Bundesliga absolviert, selbst wenn er eine Chance mit Eintracht hatte. Diese Entscheidung soll er immer noch bedauern:

"In Frankfurt war ich zum Beispiel selbst schuld. Wir sind damals in die Bundesliga aufgestiegen - aber dann habe ich mich verzockt, wollte zu viel Gehalt. Daraufhin hat Frankfurt sein Vertragsangebot zurückgezogen und ich bekam keine Verlängerung. Da hätte ich bestimmt ein paar Spiele in der Bundesliga machen können."

Eintracht war also der Höhepunkt in seiner Karriere! Danach hat er bei Erzgebirge, Regensburg, Offenbach und sogar in Luxemburg gespielt, aber nirgendwo blieb er für mehr als zwei Saisons.

Luxemburg war seine letzte Station als Spieler (selbst wenn er nur 2016 seine Karriere beendet hat) und er wurde 2010 zum Co-Trainer von FSV Salmrohr und 2013 zum Cheftrainer von Mehring. Seine Karriere war sicherlich nicht von großen Erfolgen geprägt.

So ist er 2014 nach Luxemburg zurückgekehrt, um in die Erfolgsspur zu treten. Mit Hamm Benfica hat er die beste Zweitligasaison in der Geschichte hingelegt und bekam gute Angebote von den besten Vereinen - so wurde er schließlich zum Cheftrainer bei F91 Düdelingen - dem stärksten Verein in Luxemburg.

In 3 Jahren hat er mit dem Team 3 Meisterschaften gewonnen und 2019 hat das Interesse von der belgischen Mannschaft Royal Excelsior Virton. Und jetzt mal die Frage - wieso landete er so schnell bei RB Leipzig?

Julian Nagelsmann, der RB Leipzig übernommen hat, hat nie erzählt, wie er auf die Idee gekommen ist, ihm ein Angebot zu machen. Trotzdem hat er gleich nach seinem Wechsel zu Leipzig gesagt, wie sehr er diesen Spezialisten schätzt:

Er leiste "sehr gute Arbeit" und sei "ein ganz, ganz herzlicher Mensch, der gut zu mir und zum restlichen Trainerteam passt". Zudem schätze er seine "gute Idee vom Fußball", wird Nagelsmann von Kicker zitiert. Dino hätte auch zu Osnabrück in die 2. Liga wechseln können, aber Julian hat ihn doch überzeugt und hat sich darüber sehr gefreut: "Gott sei Dank hat er sich für uns entschieden."

Das war eine Gegenliebe, denn für Dino Toppmöller ist es eine perfekte Möglichkeit, etwas von einem der besten deutschen Trainer zu lernen:

"Ein absoluter Fachmann mit einer sensationellen sozialen Kompetenz. Er verbindet harte und seriöse Arbeit mit einer gewissen Lockerheit", sagte Toppmöller bei Sportbuzzer über Julian Nagelsmann.

"Und sein Fußball ist auch mein Fußball. Der Ballbesitz ist nie Selbstzweck. Wir wollen offensiv, mutig und attraktiv spielen, mit hoher Intensität, Pressing- und Gegenpressing-Momenten."

Interessant ist auch, dass alle Trainer, die er zu seinen Vorbildern gezählt hat, haben die größten Erfolge beim BVB gefeiert (außer Hitzfeld, der über auf der Höhe war):

"Thomas Tuchel, weil er taktisch brillant ist. In Dortmund kann man gut sehen, wie das Team seit seinem Abgang immer schlechter geworden ist", so Toppmöller auf die Frage nach Vorbildern im Spox-Interview.

"Aber auch Klopp ist überragend. Er motiviert die Spieler unglaublich. Am Ende zählt immer der Wille und der letzte Einsatz und Klopp ruft das hervor. Oder Heynckes: er hat einfach eine unglaubliche Personalkompetenz. Tuchel, Klopp, Heynckes - das sind die besten deutschen Trainer."

VerfasserDmytro Krasiuk
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