Beim Spiel gegen Bayer Leverkusen, das mit 0:3 am Samstagabend verloren wurde, entschied sich Thomas Tuchel für eine ungewöhnliche Formation mit drei Innenverteidigern, dabei ließ er den gelernten Rechtsverteidiger Sacha Boey links spielen. Aber Tuchels Plan funktionierte nicht wie gewünscht - unter anderem aufgrund der Tatsache, dass Xabi Alonso gestern auf Jeremie Frimpong in der Startelf verzichtete (gegen ihn hätte Boey eigentlich spielen sollen).
Letztendlich hat Bayerns Formation mit den drei Innenverteidigern dem Gegner in die Karten gespielt - nicht nur taktisch, sondern auch aus mentaler Sicht.
"Es war ein schönes Gefühl, als wir das in der Kabine gesehen haben. Da haben wir nochmal gespürt, wie viel Respekt sie vor uns haben. Das hat uns jedenfalls für den Moment Mut gegeben, mit Selbstvertrauen ins Spiel zu gehen und zu sagen: 'Okay, die wissen, was auf sie zu kommt und wir wollen denen auf jeden Fall die Stirn bieten.'", wird Leverkusen-Abwehrspieler Jonathan Tah vom kicker zitiert.
Laut Tah musste Bayer aufgrund der Münchner Formation das eigene Spiel natürlich etwas anpassen: "Dass die Bayern Dreierkette gespielt haben, war für uns erstmal wieder eine Umstellung."
Nach einer Stunde, beim 0:2-Rückstand, stellten die Bayern dann auf volle Offensive und das 4-3-3 in Ballbesitz um. Für Tah und Co. stellte das jedoch kein großes Problem dar: "Im Endeffekt hatten wir uns ja gerade auf das, was sie am Ende gemacht haben, vorbereitet. Deshalb wussten wir auch, als sie es wieder offensiv gestaltet haben, was wir machen mussten."
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