Wir interessieren uns verhältnismäßig wenig für den südamerikanischen Fußball, aber dort gibt es wirklich verrückte Spiele. So wurde Serro Porteño am letzten Spieltag der Meister in Paraguay - dank eines Tores in der 90+11. Minute!
Am letzten Spieltag der Saison traf Serro Porteño auf Guarani. Serro Porteño belegte den 1. Platz und hatte 2 Punkte mehr als Guarani. Das bedeutete, dass für Serro Porteño auch ein Punkt ausreichend war, während Guarani unbedingt einen Sieg brauchte.
Es wurde emotional schon in der Anfangsphase des Spiels. Bereits in der 15. Spielminute blieb Serro Porteño zu zehnt, weil Alan Benítez nach einem brutalen Foul vom Platz gestellt wurde.
In der Mehrzahl erzielte Guarani 2 Tore (in der 36. und in der 51. Minute) und führte mit 2:0. Aber in der Nachspielzeit begannen verrückte Dinge.
Zu Beginn der Nachspielzeit zeigte der Schiedsrichter in Folge einer Rudelbildgung in Guaranis Strafraum gleich dreimal die Gelbe Karte – für den Guarani-Torwart Gaspar Servio und den Guarani-Verteidiger Roberto Fernández war es die jeweils zweite Gelbe Karte - und so blieb Guarani nun zu neunt. Zudem wurde Cerro-Kapitän Juan Patiño verwarnt. Guarani hat zu diesem Zeitpunkt seinen Wechselkontingent bereits ausgeschöpft, sodass Verteidiger Marcos Cáceres ins Tor musste.
Die Nachspielzeit wurde aufgrund der Rudelbildung um einige Minuten verlängert und dauerte insgesamt 11 Minuten. Guarani verteidigte sein Tor, kassierte aber 2 Gegentore - in der 90+9. und in der 90+11. Minute - und so wurde Serro Porteño dank eines 2:2-Unentschiedens zum Meister! Guarani hatte keine Zeit mehr, um etwas zu ändern.
Francisco Arce, Cheftrainer von Serro Porteño, war zu Tränen gerührt und bedankte sich bei den Spielern, bei den Fans und bei der Vereinsführung für die große Unterstützung in den vergangenen Monaten.
Dafür lieben wir alle den Fußball - für solchen verrückten Spiele und für große Emotionen!
