Roy Makaay: Eine große Karriere im Schatten der niederländischen Fußball-Legenden

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Roy Makaay: Eine große Karriere im Schatten der niederländischen Fußball-Legenden

Roy Makaay hat vielleicht insofern etwas Pech, als er in der gleichen Ära wie mehrere niederländische Größen gespielt hat und daher sein Vermächtnis nicht ganz so prominent ist, wie es in fast jeder anderen Ära gewesen wäre.

Eine Karriere von 17 Jahren, die er bei Vereinen wie Deportivo La Coruna, Bayern München und Feyenoord verbracht hat, ist natürlich nicht zu verachten, und jetzt, wo er ins Trainergeschäft eingestiegen ist, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Makaay in das Pantheon der niederländischen Größen aller Zeiten noch aufgenommen werden könnte.

Der schnelle Stürmer Makaay wurde beim VFB Vitesse bekannt, wo er im Alter von 18 Jahren sein Debüt feierte. In den folgenden 4 Jahren stand er mehr als 100 Mal auf dem Platz und erzielte dabei fast alle 2 Spiele ein Tor.

Diese Leistungen machten die spanischen Klubs auf Makaay aufmerksam und so wechselte er 1997 in La Liga zu Teneriffa. Die nächsten beiden Spielzeiten waren genauso produktiv wie seine Zeit bei Vitesse und in zwei Spielzeiten kam er auf über 70 Einsätze im Rahmen der Bundesliga. Seine Torquote war immer noch sehr hoch, wenn auch ein wenig niedriger als in seiner Zeit bei Vitesse, und die Zahl der Klubs, die seine Entwicklung verfolgten, wurde immer größer.

Dass er schon in relativ jungen Jahren im Ausland spielte, schien Makaay nicht zu stören, und tatsächlich sollte es ein Jahrzehnt dauern, bis er wieder in der niederländischen Eredivisie spielte. Seine Tore und sein vielseitiges Spiel bei Teneriffa machten ihn zu einem Transferziel für größere Vereine nicht nur in Spanien, sondern auch in anderen Ländern Europas.

Trotz dieses großen Interesses entschied sich Makaay für einen Verbleib in Spanien, als er Teneriffa schließlich verließ. 1999 wechselte er zu Deportivo La Coruna. Dort machte er sich wirklich einen Namen, und nachdem er bei seinem Debüt in einem Ligaspiel gegen Alaves einen Hattrick erzielt hatte, blickte Makaay nie mehr zurück. Seine erste Saison bei Deportivo war ein voller Erfolg, denn seine Tore trugen dazu bei, dass die Mannschaft zum ersten Mal den Titel in der La Liga holte. Mit 22 Toren in 36 Ligaspielen war er maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt.

In den 2 nächsten Spielzeiten erzielte Makaay 28 Tore in 59 Spielen für den Klub. Nicht schlecht, aber die Saison 2002/03 zeigte, wie gut er wirklich sein kann. 29 Tore in 38 Ligaspielen und 9 Tore in 11 Einsätzen in der Champions League betonten, dass er bereit für den Wechsel zu einem größeren Klub ist.

Im Sommer 2003 wurde ein Wechsel in die Premier League sehnlichst erwartet, denn sowohl Chelsea als auch Manchester United waren sehr interessiert an Roys Verpflichtung. Vielleicht etwas überraschend widerstand Makaay den Verlockungen von Old Trafford und entschied sich stattdessen für Bayern München.

Während seiner Zeit in München hatte Makaay wieder einmal Erfolg: Er gewann die Bundesliga in der Saison 2004/05 und ein Jahr später erneut. In der Tat erreichte er in beiden diesen Jahren das Liga- und Pokal-Double. Außerdem holte er zweimal den Ligapokal.

Obwohl Makaay in Bezug auf den Gewinn europäischer Klub-Wettbewerbe nicht erfolgreich war, ist er einer der wenigen Spieler, die einen Dreierpack in der Champions League für mehr als einen Klub erzielt haben, und zwar sowohl bei Bayern als auch bei Deportivo. Er knackte auch den Rekord für das schnellste jemals in der UCL erzielte Tor, als er nach nur 10,4 Sekunden in einem Spiel für Bayern gegen Real Madrid traf.

In 4 Spielzeiten bei Bayern erzielte Makaay 103 Tore in 183 Spielen - eine fantastische Leistung, die leider dadurch überschattet wird, dass Bayern damals keine so große Dominanz wie heute hatte und in der letzten Saison von Makaay sogar die Qualifikation für die Champions League verpasste.

Danach wechselte der schon 32-jährige Makaay zurück in die Eredivisie zu Feyenoord, wo er den Rest seiner Karriere verbrachte. 2008 gewann er den niederländischen Pokal mit seinem neuen Klub.

Makaay, der die meiste Zeit seiner Karriere als Stürmer spielte, war für sein Tempo und seine Kraft bekannt. Er war schlank, 1,80 m groß und hatte explosive Geschwindigkeit. Makaay galt als Stürmer, der wohl alles konnte - einfache Tore erzielen, mit Weitschüssen treffen u.s.w.

Auf internationaler Ebene ist es vielleicht zutreffend, wenn auch ein wenig unhöflich, zu behaupten, dass Makaay vielleicht ein bisschen zu wenig erreicht hat. Er hatte nicht das Glück, in der Endrunde einer Weltmeisterschaft zu spielen, aber er vertrat sein Land sowohl bei der EM-2000 als auch bei der EM-2004. Außerdem vertrat er Niederlande als erfahrener Spieler bei den Olympischen Spielen 2008 in China.

Obwohl er das Pech hatte, zur gleichen Zeit wie Spieler wie Patrick Kluivert, Dennis Bergkamp und Ruud van Nistelrooy auf der größten Bühne zu erscheinen, schaffte es Makaay dennoch, in 9 Jahren 43 Mal für sein Nationalteam zu spielen.

Neben den Titeln, die er mit seinen Klubs sammelte, wurde Makaay 2003 mit dem Goldenen Schuh Europas ausgezeichnet und war während seiner Karriere stets der beste Torschütze der Ligen, in denen er spielte.

Seit seinem Rücktritt im Jahr 2010 ist Makaay als Trainer bei Feyenoord tätig. Er arbeitete mit der U19- und U21-Mannschaft des Vereins sowie mit dem ersten Team und war auch als Scout tätig. Was ihm die Zukunft bereitet, bleibt unklar, aber wir werden mit dem großen Interesse seinen Karriereweg verfolgen.

VerfasserAnton SeitzQuelleTribuna.com
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