Die Young Boys aus der Schweiz sind in der UCL-Gruppe G gelandet und ihre Ultras haben Fragen zur Moral und Integrität der Gegner ihrer Mannschaft.
Hier ist ihr Statement im vollen Wortlaut:
"Es hätte so schön sein können... aber statt Reisepläne zu schmieden, beschäftigen sich die YB-Fans seit der Auslosung mit anderen Themen.
Das milliardenschwere Fußballgeschäft hat sich zu einem noch größeren, noch kommerzielleren und noch unmoralischeren Monstrum entwickelt. Ganze Staaten, die passives Sportswashing betreiben, indem sie große und kleine Vereine übernehmen, Weltmeisterschaften, die an Länder vergeben werden, die Demokratie und Menschenrechte mit Füßen treten, und verschiedene Arten von exzentrischen Sugar Daddies, die Vereine aus Spaß, aber ohne jegliches Fachwissen kaufen. Sie alle wollen vom Fußball profitieren und ihn noch mehr zu einer permanenten Werbeveranstaltung machen.
Unsere Gruppe G symbolisiert das alles am besten. Neben dem Marketing-Konstrukt aus Leipzig, das schamlos und offen als lebende Werbetafel existiert, sind auch unsere anderen Gegner, eigentlich etablierte Traditionsvereine, nicht außer Kritik. Bei genauerem Hinsehen betreibt Manchester City offensichtlich Sportswashing, um die Vereinigten Arabischen Emirate und ihre Menschenrechtsverletzungen in ein besseres Licht zu rücken.
Auch Roter Stern Belgrad und sein Hauptsponsor Gazprom, ein ausgewiesener Unterstützer des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, zeigen, dass der Fußball ein schmutzigeres Geschäft ist denn je. Kommerz, Korruption, Geldwäsche und moderne Sklaverei sind nicht nur für die Vereine, sondern auch für die UEFA und die FIFA an der Tagesordnung und haben sich in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil des Sports entwickelt.
Gemeinsam wollen wir eine Alternative zum überkommerzialisierten Fußballgeschäft bieten, das zunehmend von Werbung, Sponsoring und dubiosen Investoren dominiert wird. Gemeinsam stehen wir für einen Sport für alle, für den man nur einen Ball, ein Feld und Pfosten braucht."
Die Young Boys haben ihr Auftaktspiel gegen RB Leipzig zu Hause verloren. Das nächste Spiel ist eine Reise nach Serbien gegen Roter Stern. Zuvor trafen sie in der Qualifikationsrunde auf Maccabi Haifa.
